I ho e Ä ü – Günterschläwer Mundart
„Deine Sprache verrät dich.“ Was der Apostel Petrus nach dem Bericht in der Bibel sich vorhalten lassen musste, konnte früher auch einem Günterslebener widerfahren, wenn er außerhalb seines Heimatortes unterwegs war und seine Herkunft nicht preisgeben wollte. Ein kundiger Gesprächspartner konnte oft schon nach wenigen Sätzen heraushören, wo sein Gegenüber zuhause war. Denn die Mundart, wie sie teilweise auch noch heute in der Umgangssprache hierzulande in Gebrauch ist, ist in ihrer konkreten Ausformung sehr kleinräumig und hat schon von Dorf zu Dorf ihre besonderen Eigenheiten. So klingt manches Wort in Thüngersheim oder Gramschatz schon wieder etwas anders als in Güntersleben. Hier wie dort handelt es sich aber um den unterfränkischen Dialekt oder – in der Definition der Wissenschaftler, die noch etwas genauer unterscheiden – um den unterostfränkischen Dialekt.
Die Alltagssprache wurde von Generation zu Generation nur mündlich weitergegeben. Daher sind heute nur noch die Nachkommen aus alteingesessenen Familien, und auch die oft nicht mehr, der überlieferten Mundart mächtig. Wer damit aufgewachsen war, lernte spätestens beim Schuleintritt, aber oft auch erst dann, Hochdeutsch – mit fränkischem Einschlag – zu sprechen und damit im schriftlichen Gebrauch umzugehen. Unter dem Einfluss der zunehmenden Verbindungen nach außen und aus der Besorgnis, dass ihre Kinder durch den Dialekt Nachteile in ihrem schulischen und beruflichen Fortkommen erleiden könnten, gebrauchen viele Eltern seit etwa den 1960er Jahren gegenüber ihren Kindern nicht mehr die Mundart. Nur unter sich und mit ihresgleichen, die auch vom Dorf stammen, verständigt man sich weiter in der Sprache der Vorfahren. Der Wechsel von der einen zur anderen Sprachform erfolgt dabei ganz intuitiv und ohne weiteres Nachdenken, wie seit Schulzeiten gewohnt.
„I ho e Ä ü“ wird in Güntersleben gerne scherzhaft als ultimativer Sprachtest gebraucht, um festzustellen, ob ein Zugezogener wirklich im Dorf angekommen ist. Ganz so schwierig zu sprechen und richtig zu verstehen als „Ich habe ein Ei übrig“ ist aber nicht alles, wie die folgende Auswahl von Günterslebener Mundartausdrücken zeigt. Manche Begriffe zeigen sich nur als leichte Abwandlung vom Hochdeutschen. Schwieriger wird es aber, wenn es keine direkte Entsprechung in der gängigen Schriftsprache gibt. Und bei manchen Formulierungen aus Großmutters Zeiten, die inzwischen ganz aus der Übung gekommen sind, müssen auch Alteingesessene erst einmal nachdenken.
Was gemeint ist, wenn ein Günterschläwer sagt(e):
- Verwandte und andere
- Herrla und Fräla Opa und Oma
- Vetter und Bas Cousin und Cousine
- Gschwisterkinner Neffen und Nichten
- Gschwisterteachter Großnichten und Großneffen
- Dout Pate, Patin
- Gvatterschleut Paten-Ehepaar
- Schmueser Heiratsvermittler
- Schmolmaad Brautjungfer
- Kinder und Kinderkram
- Bankert nichteheliches Kind, frecher Kerl
- Kröat, Lauskröat lebhaftes Mädchen
- Läuspudel, Läushammel ungezogener Junge
- Schloathex quirliges Mädchen
- Greinmeichl Heulsuse
- Näschkatz Kind, das Süßigkeiten liebt
- Krabbala kleines Kind oder alte Frau
- Bahma Schaukel
- Bobba, Docka Puppe
- Anstalt Kindergarten
- Kinleskirwa Kindstaufe
- Bäbber Schnuller
- Nudel Fläschchen
- Gäferlabba Latz
- Sportwachala offener Kinderwagen, Buggy
- Schesa Kinderwagen, Kutsche
- Schalla, Backaschalla Ohrfeige
- auf en Geera namm auf den Schoß nehmen
- en Osch voal ga den Hintern versohlen
- bläck, grein weinen
- mobber kriechen
- Junge Leute
- Bochstalza schlanke junge Frau
- Häschläffa oberflächliche junge Frau
- Roatzlöffl unreifer junger Mensch
- Orschel törichtes Mädchen
- Sudum übermütiges, leichtsinniges Mädchen
- Schicks hübsches Mädchen
- Schinoes flatterhaftes Mädchen
- Schnorra Schmeichlerin
- Zoatl, Zupfl aufmüpfiges Mädchen
- Kleider
- Geasthennri Frack
- Grostuach Arbeitsschürze
- Hendschi Handschuhe
- Hööm Hemd
- Hulla Kopftuch
- Joppa, Juppa Jacke
- Kittl Jacke
- Leibla Unterhemd
- Socktuach Taschentuch
- Schlappa Hausschuhe
- Schlupf Schal
- Stäucherli Pulswärmer
- Stoaß Gehrock
- Sunntisschua Sonntagsschuhe
- Werkatochsschua Werktagsschuhe
- barföassi barfuß
- hömmed im Hemd
- hömmärmeled hemdsärmlig
- strümpfed nur mit Strümpfen, ohne Schuhe
- schießgekrieselt bunt
- schüttelköpfet ohne Kopfbedeckung
- Essen und Trinken
- Stolla, Lääb Brotstolle, Brotlaib
- Adäigela Brotanschnitt
- Braatza Bretze
- Bröasali Krümel
- Deislbroat Brot für unterwegs, Lunchpaket
- Hoasabroat von der Arbeit zurückgebrachtes Brot
- Eigebröckelts Brotstücke in Milch oder Rahm
- Schmier, Schmierabroat Marmelade, Marmeladenbrot
- Krumbra Kartoffeln
- Ganza Krumbra Pellkartoffeln
- Zulot, Hättleszulot Salat, Kopfsalat
- Krumbrazulot, Krumbrabrei Kartoffelsalat, Kartoffelbrei
- Schnibbelesgemüas Kartoffelgemüse
- Schwartamocha Gefüllter Saumagen, Preßsack
- Schwarz Flääsch Dörrfleisch
- Krautshättla Krautskopf
- Faseali Bohnen
- Krea Meerrettich
- Kräitlsuppa, Kräitlflääsch Kesselsuppe, Schlachtschüssel
- Boores Lauch
- Pätterles Petersilie
- Kriseli Schnittlauch
- Kümmerla Gurke
- Radala Radieschen
- Schafmölli Feldsalat
- Weckzeametta Kaiserschmarren
- Roata Rangerschli Rote Beete
- Pfangl Pfannkuchen
- Blootz Blechkuchen
- Blootzschmier Quarkaufstrich für Blechkuchen
- Rieweleskoacha Streuselkuchen
- Goulopfa Guglhupf
- Läckscheuwa Lebkuchen
- Makrana Plätzchen
- Weibeerli Sultaninen
- Kantzeträubeli Johannisbeeren
- Quätscha Zwetschgen
- Öpfl Äpfel
- Pflamma Pflaumen
- Arwer Erdbeeren
- Eigemachts, Stelrisierts Kompott
- Bibbeleskaas Quark, süßer Käse
- Backsteekaas Limburger Käse
- Stöckete Milch Dickmilch, Sauermilch
- Scheesalack Rot- und Weißweingemisch, Cognac
- Läckerla Bonbon
- Schaam, Jaasch Schaum
- Daam Dampf
- löawelet lauwarm
- kääl kauen
- schmatz, schlörf geräuschvoll essen
- züül lutschen
- näsch naschen
- kröbbs aufstoßen
- Gesundheit
- Knautscha Verletzung
- Bützel Schwellung
- Hitz Fieber
- Schlucker Schluckauf
- Gfräsch Fraisen, Krämpfe, Epilepsie
- Läusmucka Sommersprossen
- Runzl Falten
- Platta Kahlkopf
- Schlucker Schluckauf
- Schiss Angst
- Heekranket Heimweh
- schwindelhieret Kopfweh haben
- göck, kulch husten
- hatsch hinken
- Half Gott Zuruf, wenn jemand niest
- Tun und Nichtstun
- babbel, räwer reden, sich unterhalten
- patsch tratschen
- leier sich unterhalten, ratschen
- plauder miteinander reden
- präsch prahlen
- schent schimpfen
- fopp narren
- klöbber umrühren, vermengen
- knauck nicken, schlafen
- kutzl kitzeln
- luur aufpassen, Ausschau halten
- pfatz zwicken
- rümlampl untätig herumlaufen
- schees, scherch eilen
- schlorch nachlässig laufen
- spätz spucken
- stumb stoßen
- wärchl rollen
- hopf hüpfen
- zöibl an den Haaren ziehen
- zerr ziehen, streiten
- Eigenschaften
- eefalti einfältig
- knicket geizig
- näschet wählerisch
- olwer dumm
- pumpltöret töricht, tollpatschig
- ugattli ungehörig, frech
- räudi missmutig
- eespenned unverheiratet
- Berufe
- Ammefräla Hebamme
- Häpper Lehrer
- Schualmäster, Lerr Lehrer
- Schloatfacher Kaminkehrer
- Becka, Tägpfatzer Bäcker
- Tochleahner Taglöhner
- Schulz Bürgermeister
- Jahreslauf
- Fosenocht Fastnacht
- Kirwa Kirchweih
- Astra Ostern
- Määkur Maiausflug
- Spinnstuwa abendliches Beisammensein
- Leich Beerdigung
- Leichatrunk Leichenschmaus
- Guata Beschluss Gruß zum Jahresende
- Glücksealis neus Johr Neujahrsgruß
- Schöani Feiertooch Gruß vor kirchlichen Hochfesten
- Wetter
- Suun Sonne
- Schabbi Schatten
- Kantzracha Regen um Johannistag
- es niewelt es tröpfelt
- es säut es regnet leicht
- es schütt, es sächt es regnet stark
- Haus, Haushalt, Hof
- Eira Ern, Hausflur
- Stuwa Wohnzimmer
- Naster Betten
- Bettzäacha Kissenüberzug
- Lälch Betttuch
- Schloat Kamin
- Abtritt Toilette
- Scheißhaus Plumpsklosett im Hof
- Boada Speicher, Dachgeschoss
- Lusament schlechte Wohnung
- Vertiko Schreibtisch, Aktenschrank
- Ouer Uhr
- Funzl schwaches Licht
- Guus Spüle, Abfluss
- Handscherwa Handwaschschüssel
- Gelta Waschwanne
- Schoola Tasse
- Seidlesglos Halbliterkrug
- Hofa, Hofastörza Topf, Topfdeckel
- Tiechl Pfanne
- Hafala kleiner Topf
- Küwl Eimer
- Riebeisa Reibe
- Buutrafooß Rührgerät zum Butterherstellen
- Blootzschüssl Schneidbrett
- Schüsslbriet Geschirrregal
- Rutscherla kleiner Topf für Milch oder Most
- Spüallumba Spültuch
- Käierwüüsch Handbesen
- Fadrawüüsch Gänseflügel zum Rohrreinigen
- Feuerstackeli Zündhölzer
- Flääschmaschienla Fleischwolf
- Zwickerla Wäscheklammer
- Pforta Hoftüre
- Lättra Leiter
- Schicker altes Fahrrad
- Käita Kette
- Spreißl Holzsplitter
- Stackala kleiner Stock
- Battla kleines Beil
- Brüabutta Brühbottich beim Schlachten
- Schrocha Arbeitstisch beim Schlachten
- Galdsoock Geldbeutel
- Kratza Huckelkorb
- Bibb Tabakspfeife
- Landwirtschaft und Weinbau
- Ahra Ernte
- Heckaschmatzer Kleinbauer
- Mäppo schlechter, steiniger Acker
- Awalla Grundstücksgrenze
- Hätt Ackerende
- Forch Furche
- Gelääst tiefe Fahrspur
- Ree Rain, Böschung
- Buckl Anhöhe, Anstieg
- Steerutscha Steinhalde
- Mahda abgemähter Getreidestreifen
- Ehrli Ähren
- Stupfl Stoppeln
- Oocha Getreidegrannen
- Geträäd Getreide
- Garschta Gerste
- Hower Hafer
- Koara Korn, Roggen
- Wäß Weizen
- Böitzi Spreu
- Dörres Heu
- Rangerscha Runkelrübe
- Faulenzer Sitzplatz auf dem Wagen
- Läätsääl Leitseil
- Scheabarra Schubkarre
- Räswachala Reisewagen
- Stool Stall
- Raaf Heubehälter im Stall
- Renichum Nachgeburt der Kuh oder Ziege
- Hawa leichte Hacke
- Kooscht schwere Hacke
- Racha Rechen
- Schloaderfooß Wassergefäß für Wetzstein
- Böabl Vogelscheuche
- Wengert Weinberg
- Herwest Herbst, Weinlese, Traubenernte
- Herwestwocha Lesefuhrwerk
- Träuwl Trauben
- Koaffa großer Traubenbehälter
- Stücht kleiner Bottich
- Läura Tresterwein, Haustrunk
- Moast Most, Wein
- Seidla halber Liter
- Bardl Weinkrug
- Stopfer Korken
- Üschlück Unschlitt (Fassdichtfett)
- Pfitzer, Schicker, Storre Rausch
- brach Boden mit Hacke bearbeiten
- awanner Fahrspur mit Sense freimähen
- stupfl Trauben oder Ähren sammeln
- schoor Boden aufreißen, herumspaten
- Ahragöiker fang die Getreideernte beenden
- kalter keltern
- ier gären
- hott und wist Rechts- und Linkskommando für Zugtiere
- fleißi Gruß an jemand, der arbeitet
- Pflanzen und Tiere
- Doara Dornen
- Häschläffa Kuhschelle
- Möisi Moos
- Schleahützeli Schlehen
- Stinkerli Tagetes
- Nachali Nelken
- Tannagäß Tannenzapfen
- Tochenochtli Stiefmütterchen
- Baam Baum
- Ringlesbusch Löwenzahn
- Glitscha Klatschmohn
- Säubirla Wildbirne
- Anta Ente
- Bie Biene
- Brahma Bremse, Stechmücke
- Gääß, Höppl Ziege
- Göiker Hahn
- Groshopfer Heuschrecke
- Henser Kater
- Hoa, Höala Huhn, Küken
- Hoaraneistl Hornisse, Wespe
- Hoos Hase
- Hullazwicker Ohrwurm
- Köter Hund
- Kracka Krähe, Rabe
- Mucka Fliege
- Sächamese Ameise
- Schmässa Schmeißfliege
- Staunzer Stechmücke
- Tracher Enterich
- Ziepf Hühnerkrankheit
- gauz bellen
- Dorf und Gemeinde
- Thüngerschläwa Güntersleben
- Gemee Gemeinde
- Vorwach Würzburger Straße
- Wastert Thüngersheimer Straße
- Heannerleiner Gramschatzerstraße und Umgebung
- Käthelsgasse Kirchgasse
- Säuhecke Josef-Weber-Straße
- Stiegeli Zehntgasse
- Schwieboacha Durchgang unter dem Alten Rathaus
- Mool Mal, Öffentliche Bekanntmachung
- Kerchhoaf Friedhof
- Kandl Wasserrinne
- Pfütscha Pfütze
- Leutgebabbel Dorfgerüchte
- Kirchliches
- Baatherrla Pfarrer
- Nuna Nonne
- Hälchamäster Küster, Mesner
- Täff Taufe
- Gebaat Ewige Anbetung
- Allerhälcha Allerheiligen
- Sealamt Requiem
- Schiading Ausläuten für Verstorbene
- Määbaatstun Maiandacht
- Kerchatura Kirchturm
- Löschhörrla Löschhorn
- zamschloch letztes Glockenzeichen vor dem Gottesdienst
- naufs Speise gea zur Kommunion gehen
- auf der Orchl auf der Empore
- Namen
- Annamiala, Annamaich Anna Maria
- Nanni Anna Maria
- Bawett, Bowel Barbara
- Bast Sebastian
- Darrla Maternus
- Dilla, Dilli Ottilie
- Dreas Andreas
- Kätt, Kätter Katharina
- Kunl Kunigunde
- Lubber Ludwig
- Madlena, Mödl Magdalena
- Märt, Märtla Martin
- Adl, Ödl Adam
- Rettl Margarethe
- Schorsch, Schörsch Georg
- Sepp, Sepper, Sepperla Josef
- Vält, Vältla Valentin
- Schimpfworte, Necknamen
- Bagasch liderliche Menschen
- Gschwattl liderliche Menschen
- Braatza träge Frau
- Brachhamel Faulpelz
- Dollack Dummkopf
- dumma Schüt törichte Frau
- Duttl ungeschickte Frau
- Fätz nichtsnutziger Kerl
- Gruschbala kleine alte Frau
- Hälch linkischer Mann
- Hendschi Tölpel
- Hirabicker Besserwisser
- Hoaraschröadl Sturkopf
- Hoasascheißer Feigling
- Hömmerläuter weltfremder Mensch
- Hullafraa Frau mit Kopftuch
- Lerch Müßiggänger
- Löater, Löatfeicha ungeschickter Mensch
- Maad, Blootzmaad behäbige Frau
- Maulaff Dummkopf
- Nawlkrack Quasselstrippe
- neugieria Eav neugierige Frau
- Öalgötz einfältiger Mensch
- Ratscha Tratschweib
- Knalla Tratschweib
- Schanza ungeschickte Frau
- Scheesa Frau, die immer in Eile
- Schleiereul begriffsstutzige Frau
- Schloafkappa Schlafmütze
- Schlorcher Mann mit ungepflegtem Äußeren
- Schmierlapp anbiedernder Mensch
- Schneagans törichte Frau
- Schobbl, Schoada hektische Person
- Simpl Dummkopf
- Spabrönner Geizhals
- Sprüchbeutl Aufschneider
- Staragucker weltfremde Person
- Tägmeichl träge Frauensperson
- Tochdiab Nichtsnutz
- Troag, Strick, Stücht grobschlächtiger Kerl
- Tröatl Trottel
- Trocker langsamer Mensch
- Verrecker frecher, gewalttätiger Mensch
- Menge, Zeit und Ort
- öbbes etwas, ein wenig
- a weng ein wenig
- Muckaschiß Kleinigkeit
- Hamfl eine Handvoll
- Arfl Menge, mit beiden Armen fassbar
- Trum, mords Trum großer Gegenstand
- Trochet schwere Last, auch Tracht Prügel
- genaa genau
- näichta neulich
- anigenäichta vorgestern
- moura morgen
- sallamoal damals
- hetzt, henz jetzt
- zu Lawes Toch zu Lebtag
- zelatti zeitlebens
- maladi mein Leben lang
- auffi und owi auf und ab
- eini und außi rein und raus
- harador hin und her
- heist und geist herüben und drüben
- hüwa und düwa herüben und drüben
- hunna und doawa unten und oben
- rü und nü hin und her
- vöderschi und hennerschi vorwärts und rückwärts
- hömmi, heeni heim
- üwi hinüber
- ani fort, weiter
- Dies und das
- Baatl geringer Besitz, Habe
- Hacklapaasch ganze Habe
- Geraffel wertlose Gegenstände
- Hibbel harter Gegenstand
- Draack Dreck
- Bolla Sprüche, Angeberei
- Schwafl dummes Gerede
- leere Weis unnütze Belehrung
- Spitakl Spektakel
- Spruutz Spritzer
- Voadl Vorteil, Geschick
- dos und sal dieses und jenes
- saller dieser, jener
- äch links, verkehrt
- zwerch, überzwerch irrig, durcheinander
- zünderscht zöaberscht drunter und drüber
- gattli günstig, passend
- ümasuust umsonst
- gottsa allzu sehr
- ei du ei du Ausdruck der Verwunderung
- mach Zeuch Ausdruck der Überraschung
- machs halblang Ausdrück der Verwunderung
- namm amoal a Ausdruck des Erstaunens
- sou a nu Ausdruck der Verwunderung
„Immerzua it ke Ackerleng“. So lautete ein Spruch, wenn die Arbeit auf dem Feld kein Ende nehmen wollte. Daher soll auch diese Auflistung hier enden. Für eine vollständige Erfassung aller mundartlichen Ausdrücke, wie sie in Güntersleben geläufig waren, bräuchte man ohnehin ein ganzes Wörterbuch.
08/2021