Güntersleben heute
Güntersleben ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg und zählt heute 4500 Einwohner. Die Nähe zur 12 km entfernten Kreisstadt Würzburg prägte vor allem in den letzten Jahrzehnten die Entwicklung der Gemeinde entscheidend. Seit dem Ausbau der Verkehrsanbindungen kann man von hier aus bequem all das nutzen, was die Stadt zu bieten hat: Den Arbeitsplatz in Behörden oder Betrieben, die weiterführenden Schulen, die Einkaufsmöglichkeiten, das Kultur- und Freizeitangebot. Vor diesem Hintergrund wurde aus dem ehemals abseits gelegenen Bauerndorf Güntersleben eine gefragte Wohngemeinde. Ausdehnung und Einwohnerzahl haben sich seit 1965 mehr als verdoppelt.
Eingebettet in eine noch weitgehend intakte hügelige Naturlandschaft und rings umgeben von ausgedehnten Wäldern, versteht sich Güntersleben heute als familienfreundliche Gemeinde mit einem hohen Wohn- und Freizeitwert. Neben der üblichen Ausstattung der Grundversorgung sind besonders hervorzuheben die ausgedehnten Sport- und Freizeitanlagen, wie man sie vergleichbar in Gemeinden ähnlicher Größe kaum finden wird. Den Weg vom Bauerndorf zur Wohngemeinde zeigt augenfällig das Lagerhaus, ursprünglich für die Bedürfnisse der Landwirtschaft gebaut und heute Bürgerzentrum mit Gemeindebücherei und Räumen für Aktivitäten in den Bereichen Bildung und Kultur, die von einem ausgesprochen regen Vereinsleben getragen werden.
Der bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts hier noch dominierende Beruf des Landwirts wird auch in Güntersleben wie überall nur noch von wenigen ausgeübt. Geblieben und in den letzten Jahrzehnten eher an Bedeutung wieder gewonnen hat aber der Weinbau. Ein gutes Dutzend Nebenerwerbswinzer mit etwa 18 Hektar Rebfläche baut zumeist noch im eigenen Keller einen fränkisch herben, in seiner Naturbelassenheit aber sehr bekömmlichen Schoppen aus, der zum Genießen einlädt.
Für das Ortsbild prägend ist heute wie früher die katholische Pfarrkirche über dem Altort mit dem für fränkische Dörfer typischen Echterturm, dessen älteste Bausubstanz bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Organisatorisch bildet die katholische Kirchengemeinde seit 2002 eine Pfarreiengemeinschaft mit der Nachbargemeinde Thüngersheim. Die evangelischen Christen gehören der Kirchengemeinde in Veitshöchheim an. Ein knappes Drittel der Einwohner gehört einer anderen als den christlichen oder keiner religiösen Gemeinschaft an.
Die politische Spitze der Gemeinde repräsentieren derzeit Bürgermeisterin Klara Schömig (UBG-Unabhängige Bürger) und der 16-köpfige Gemeinderat mit sieben Mitgliedern der UBG, fünf Mitgliedern der CSU und vier Mitgliedern der SPD.
Güntersleben wurde 2012 als kleinste Gemeinde in Bayern und als erste Gemeinde im Landkreis Würzburg in den weltweiten Kreis der Fairtrade-Gemeinden aufgenommen, die sich für faire Handelsbeziehungen mit den Produzenten der sogenannten Dritten Welt einsetzen.
08/2021